Für die meisten Menschen zählen sie nicht zu den angenehmsten Orten und sind mitunter gar angstbesetzt: Tiefgaragenaufgänge. Im Zusammenwirken mit den Baubeteiligten hat es der Karlsruher Künstler Lukas Schneeweiss verstanden, das Ausgangsbauwerk auf dem Herz-Jesu-Platz in einen künstlerischen Ort zu verwandeln. Dabei ist die Verbindung zwischen Architektur und Gestaltung, von Innen- und Außenraum so eng, dass viele zunächst gar nicht an eine künstlerische Intervention in das Bauwerk denken. Wer die Treppen im Inneren hinaufsteigt fühlt sich in einen weiten, ultramarinblau schimmernden Weltenraum versetzt. Fällt das Licht durch die blauen Scheiben hindurch, so leuchtet das Bauwerk äußerlich blau auf. Tausende 'Sterne', in Wirklichkeit eine abstrakte, spielerisch-freie Komposition aus unterschiedlich großen Punkte, die vom Künstler einzeln positioniert und in ein spezielles Verhältnis gebracht wurden, blitzen bei Tag und in der Nacht auf. Mittels Schablonen und unter Einsatz der Sandstahltechnik wurden Schneeweiss' Punkte sowie ein Raster aus 4 Millimeter breiten Linien auf die blauen Antikgläser der Glashütte Lamberts übertragen. Der Künstler verbindet in seinem gesamten Werk immer wieder einen konzeptuellen, minimalistischen Ansatz sowie klare, raumbezogene Formen mit sinnlich-ästhetischen Überlegungen, leuchtenden Oberflächen und glänzenden Materialien. Auch arbeitet er gern mit Schriften und Zeichen, die beim Betrachter Erinnerungen, Erlebnisse, Wünsche und Vorstellungen wachrufen. Entstanden ist ein Ort, der einlädt zum staunenden Durchschreiten, zum Verweilen, zum Träumen - eben was Tiefgaragenbauwerke üblicherweise nicht eigen ist.
Textquelle: Stadt Singen
Weitere Informationen zum Kunstwerk: https://www.singen-kulturpur.de/artik...
Mit freundlicher Unterstützung der stadt Singen (https://www.in-singen.de) © 2020 Medienagentur Blum (https://www.berndblum.com) und BodenseeKulturraum e. V. (https://kunstweg.eu)
Text und Sprache: Christoph Bauer
Kurator der Videoreihe: Gunar Seitz
Kamera: Bernd Blum & Nico Gerspacher
Schnitt: Bernd Blum & Nico Gerspacher
Musik: Hartwigmedia (https://hartwigmedia.com)