Kunstwerke des Museum Art.Plus im öffentlichen Raum / Donaueschingen

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Das Museum Art.Plus (http://www.museum-art-plus.com) in Donaueschingen präsentiert neben den wechselnden Ausstellungen internationale Künstler im öffentlichen Raum. Sie laden die Bewohner und Besucher der Stadt dazu ein, sich mit den inhaltlichen und ästhetischen Angeboten zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen.

Alle Werke auf dem Museumsvorplatz verbinden Kultur und Natur – ein wesentliches Thema im Museum Art.Plus.

Im Film sind Werke von David Nash, Jinmo Kang (http://www.jinmokang.com), Paul Schwer (http://paulschwer.de) und Ulrich Möckel (https://ulrichmoeckel.de) zu sehen:

 

'Inseln' von Ulrich Möckel (*1949)

2006/08

12 Beton-Güsse nach Baumkonturen von Eiche, Fichte, Tanne, Hainbuche, Esche, Kirsche

H je: 48 cm / Ø ca. 40 - 86 cm

 

Auf dem Treppenaufgang zum Museum Art.Plus befinden sich die sogenannten 'Inseln' von Ulrich Möckel. Das wesentliche Interesse des Bildhauers gilt dem Wald mit seiner Flora und Fauna, insbesondere aber dem Baum und dem Ausloten des Werkstoffes Holz im Spannungsfeld von Natur- und Kunstform und seinen symbolischen Werten.

Bei den 'Inseln' handelt es sich um Betonabgüsse nach den Abformungen verschiedener Baumarten. Im öffentlichen Raum laden sie zum Nachdenken und Betrachten ein, aufgrund ihrer idealen Sitzhöhe aber auch zum Niederlassen, Ausruhen und zum Gespräch. Zugleich sind sie die einzig verbliebenen Relikte eines Mischwaldes nach dessen Abholzung und verweisen somit auf das oft unausgewogene Verhältnis von Mensch und Natur sowie die zunehmende Urbanisierung.

 

Lightning Strike von David Nash (*1945)

2008, Cortenstahl

500 x 280 x 260 cm

 

Auf dem Museumsvorplatz ragt die rund fünf Meter hohe Cortenstahl-Arbeit 'Lightning Strike' des britischen Bildhauers David Nash in die Höhe. Diese Plastik  wurde 2011 im Rahmen der Ausstellung 'Back to the Roots' aufgestellt und ist seitdem zu einer Art Wahrzeichen für das Museum geworden.

Was aufgrund der zackigen Formen wie ein Blitz aussieht, ist im Grunde die Wiederauferstehung eines Baumes, genauer einer Esche, die einst einem Sturm zum Opfer fiel. 

David Nash bearbeitete den entwurzelten Baum mit einer Kettensäge und arbeitete sein Skelett heraus, ohne dem Baum die besonderen Eigentümlichkeiten seines Wuchses zu nehmen, 

und stellte ihn anschließend kopfüber auf seine Krone. 

Die Holzskulptur wurde später aus Cortenstahl nachgeformt, um ihr Dauerhaftigkeit zu verleihen.

 

BaumPortrait und SteinPortrait von Jinmo Kang

2009, Kirschbaum, Edelstahl / Stein, Edelstahl

ca. 760 x 455 x 445 cm / 136 x 270 x 232 cm

 

Am Ende des Platzes flankieren zwei Arbeiten des koreanischen Bildhauers Jinmo Kang den Übergang zum Schlosspark. Er pflanzte einen Kirschbaum und legte einen großen Findling daneben.

Im 'BaumPortrait' hat Jinmo Kang den jungen Kirschbaum genau vermessen und die vielfältigen Verzweigungen in Edelstahl übertragen und nachgebildet. Doch während der Kirschbaum weiter wächst und sich verändert, verweist sein Abbild aus Edelstahl auf einen früheren Zustand.

Auch der große Findling erhielt im 'SteinPortrait' ein Pendant aus Edelstahl. Hier bildete der Künstler die Kontur des massigen Steins als luftige, dreidimensionale Umrisszeichnung nach. 

Baum und Stein sind für Jinmo Kang Individuen, denen er, wie einem Menschen, in den Portraits seinen Respekt zollt. Die beiden Portraits verweisen auf das spannungsvolle Verhältnis von Natur und Kultur (Yin und Yang) auf das Leben an sich und auf die Vergänglichkeit von Mensch und Natur.

 

GULFF von Paul Schwer

2014, Pigmente, Siebdrucklack auf Plexiglas resist, Leuchtstoffröhren, verzinkter Stahl, Beton

ca. 300 x 180 x 200 cm

 

In der Brigach steht die Lichtplastik 'GULFF' von Paul Schwer. In grellen Orange- und Blautönen gehalten, wirkt sie wie ein Fremdkörper in der idyllischen Umgebung. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn die Arbeit bei Dunkelheit von Neonröhren im Innern erleuchtet wird und sich in der bewegten Oberfläche des Flusses spiegelt. 

Mit seinen Installationen und Objekten aus bemalten und unter Hitze verformten PET- oder Plexiglasplatten verlässt der Maler Paul Schwer die zweidimensionale Bildfläche und dehnt seine Arbeit in den Raum aus. Farbe, Licht und dynamische Formen durchdringen einander. Sie bilden ein vielschichtiges künstlerisches System, in dem die Verhältnisse von Bild und Raum, Innen und Außen, Konstruktion und Dekonstruktion immer wieder neu hinterfragt werden.

 

Text:  Simone Jung,  Museumsleiterin Museum Art.Plus

 

Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Donaueschingen und des Museums Art.Plus

 

© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 für für Ulrich Möckel, David Nash und Paul Schwer

© 2019 Medienagentur Blum (https://www.berndblum.com) und BodenseeKulturraum e. V. (https://kunstweg.eu)

Kurator: Gunar Seitz

Kamera: Bernd Blum & Nico Gerspacher

Schnitt: Bernd Blum & Nico Gerspacher

Musik: Hartwigmedia, https://hartwigmedia.com