Das Mahnmal 'Buch der Erinnerung' steht im Stadtteil Altoberndorf von Oberndorf am Neckar. Das vom Rottweiler Künstler Jürgen Knubben gestaltete Kunstwerk steht unmittelbar am Neckartal-Radweg. Es erinnert an die Opfer der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus an die anderen Opfer des nationalsozialistischen Regimes in Oberndorf. Unweit von hier stand von 1943 bis1945 das größte Zwangsarbeiter-lager im Stadtgebiet, das Lager „Linde“, in dem vorwiegend Frauen aus der Sowjetunion untergebracht waren.
In der Zeit des Zweiten Weltkriegs mussten über 12.000 Menschen – die meisten von ihnen kamen aus der Sowjet-union, aus Polen, Frankreich und den Niederlanden – in und um Oberndorf Zwangsarbeit leisten. Die Stadt war (und ist) seit über zwei Jahrhunderten eine Hochburg der Waffenindustrie; dies erklärt den immensen Arbeitskräftebedarf.
Das 'Buch der Erinnerung', dessen Errichtung auf eine Initiative der Stadtverwaltung zurückgeht, wurde im Jahr 2007 eingeweiht. Im Vorfeld hatte eine intensive Debatte über die örtliche Erinnerungskultur stattgefunden. Aus einem Wettbewerb war der Rottweiler Bildhauer Jürgen Knubben, der zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten der Region zählt, als Sieger hervorgegangen.
Im 2,4 Meter hohen 'Buch der Erinnerung' sind die namentlich bekannten Todesopfer der Zwangsarbeit – 307 an der Zahl – und die Opfer der sogenannten Euthanasie und des Holocaust in und aus Oberndorf verzeichnet. Im Werk des Bildhauers Jürgen Knubben ist das Mahnmal ein 'Solitär' – vom Material wie von den Formgebung her.
Text: Bernhard Rüth
Kurator der Videoreihe: Gunar Seitz
Text und Sprache: Bernhard Rüth, Jürgen Knubben
Kamera und Schnitt: Bernd Blum, Jayce Leigh Holland, Nico Gerspacher
Musik: Allesgemafrei (https://allesgemafrei.de)
Mit freundlicher Unterstützung durch den Landkreis Rottweil
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